Ein großes Fest steht an, ein Kurzurlaub ist geplant oder eigentlich würde man den eigenen Geburtstag gerne bei einem verlängerten Wochenende gemütlich mit dem Partner verbringen – zu dumm, wenn man genau jetzt einen neuen Job angetreten hat. Denn es besteht eine absolute Urlaubssperre in der Probezeit – oder etwa doch nicht?
Probezeit und Wartezeit
Zunächst sollte man zwischen Probezeit und Wartezeit unterscheiden. Eine Probezeit ist zwar durchaus üblich, aber nicht zwingend nötig. Sie wird explizit im Vertrag festgehalten und darf maximal 6 Monate betragen. Eine Wartezeit dagegen ist die durch das Bundesurlaubsgesetz festgelegte Regelung des Urlaubsanspruches in den ersten sechs Monaten nach Antritt des Arbeitsverhältnisses.
Mythos Urlaubssperre
Der Arbeitnehmer hat auch in der Probezeit Recht auf Urlaub. Laut Bundesurlaubsgesetzt steht ihm für jeden vollen Monat im Arbeitsverhältnis ein Zwölftel seines kompletten Jahresurlaubs zu. Einen Anspruch auf den gesamten Jahresurlaub hat der Arbeitnehmer dagegen erst nach einer sechsmonatigen Betriebszugehörigkeit. Eine Urlaubssperre innerhalb der Probezeit gibt es also nicht – jedoch kann der Arbeitgeber aus betrieblichen Gründen wie erhöhtem Arbeitsaufkommen oder Ausfall anderer Mitarbeiter wegen Krankheit oder Urlaub die Urlaubswünsche zu bestimmtem Terminen verweigern.
Was geschieht bei einer Kündigung?
Wird das Arbeitsverhältnis – egal von welcher Seite – während der Probezeit beendet, gilt eine verkürzte Kündigungsfrist von zwei Wochen. In dieser Zeit kann der Arbeitnehmer die ihm bis dahin zustehenden Urlaubstage in Anspruch nehmen.
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